20 kg Freigepäck

Ich packe meinen Koffer 

 

Vom Regen in die Sonne nach Fuerteventura, die Aussichten sind gut, die Vorfreude groß. Wenn nur das Kofferpacken nicht wäre. Ich brauche Auswahl an Lieblingsstücken, damit ich mich am Urlaubsort wohl fühle. Der schicke Rimowa-Koffer schafft es nicht bis ins Flugzeug, er ist einfach zu schwer. Das Modell aus dem Discounter ist ganze zwei Kilo leichter, das sind schon mal einige Kleidungsstücke, die ich mehr einpacken kann. Das praktische Fach für Blusen ist ein weiterer Pluspunkt. Die Entscheidung ist leicht. Praktisch steht vor Schönheit. Das 0815 Modell macht das Rennen in den Robinson Club. 

 

Verreise ich mit meinen Kindern kann ich meine Utensilien rein gewichtstechnisch auf die Kinder umlegen. Zu dritt mit 60 kg, funktioniert super, Einwände seitens der Kinder gab es bis dato auch noch nicht. Aber, dieses Mal ist es anders. Ich nehme mir eine Auszeit und muss nun mit meinen 20 Kilo Freigepäck alleine haushalten. 

Mein Kleiderschrank ist noch nicht auf Strand, Sommer und angenehme Temperaturen ausgerichtet. Da fällt es mir doppelt schwer, die richtigen Kleidungsstücke für eine Woche Strandurlaub auszuwählen. Geht es euch auch so? Meine persönlichen Lieblingsstücke der Saison stehen einfach noch nicht fest. Die Temperaturen im Münsterland haben es bis dato noch nicht hergegeben. Zum Glück war der letzte Sommer lang und ich habe jeden Tag ein Bild auf Instagram hochgeladen. Da schaue ich doch einfach in meinen eigenen Feed und blicke zurück auf sonnige Zeiten und unseren letzten Urlaub auf Kos. Was habe ich dort gerne und oft getragen? Was hat sich als praktisch erwiesen? Wovon hatte ich definitiv zu viel, wovon zu wenig mit? Okay, zu viel gibt es bei mir eigentlich nicht, aber ich muss dieses Mal priorisieren. Hilft ja nichts. 

Seit meinem Erlebnis  "Wie Bling Bling mir den Abend gerettet hat...." (Blogbeitrag vom 10.02) überlasse ich möglichst wenig dem Zufall und informiere mich, welche Abende im Hotel unter welchem Motto geplant sind. In der Regel plane ich meine Outfits nicht Tage oder auch nur einen Tag vorher, deshalb benötige ich immer eine gute Auswahl an Klamotte. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Für diese Abende z.B. "Black & White" oder "Sensation White" werde ich bestimmte Looks einplanen, damit ein Fehltritt oder erst Recht, Stress im Urlaub vermieden wird. Schwarz ist ja eh eine große Ausnahme in meiner Garderobe, Die "Black Night“ muss in meinem Kleiderschrank noch geschaffen werden. Shooopping!

Bevor ich mit dem Packen starte, drucke ich mir noch eine Urlaubscheckliste aus (Vorlage aus dem Internet). DENN: Kein Ausflug, kein noch so kleines Köfferchen wird gepackt ohne Liste. Sie garantiert mir, dass ich nichts vergesse. Der Aufbruch in den Urlaub, erst Recht mit der ganzen Familie, kann schon mal hektischer werden, deshalb gilt mein letzter Blick vor der Abfahrt immer dieser Liste. Sind alle wichtigen Punkte abgehackt und verstaut?

Die Grundvoraussetzungen sind geschaffen, jetzt geht es an den Kleiderschrank. Alles was mir irgendwie gefällt und was mir passend erscheint, lege ich ordentlich aufeinander. Und, wie erwartet, ist es viel zu viel. Doppelte Stücke werden zunächst aussortiert. Heißt konkret, ich entscheide mich für eine von drei weißen Jeanshosen, die anderen müssen schweren Herzens zurück in den Schrank. Kleidungsstücke, die ich unter dem Aspekt ausgesucht habe, "ach, wäre im Urlaub ja auch mal schön", werden genauestens nach praktisch und Sinn untersucht. In der Regel gilt, was ich zu Hause nicht trage, werde ich im Urlaub kaum als Lieblingsstück entdecken, bleibt also zuhause. Typische "nur im Urlaub richtig schön"-Teile wie eine Hippie-Kette kommen in jedem Fall mit. So arbeitete ich mich Stück für Stück voran, bis sich die mindestens 30 Kilo, gefühlt der magischen 20 Kilo Marke nähern. 

Kleidung: 

Meine Must-Haves müssen nun in das Volumen meines Koffers passen. Alle Blusen lege ich aufeinander, dann falte ich die Ärmel nach innen und schlage sie einmal in der Mitte ein. So entstehen weniger Falten und krasse Knicke werden vermieden. Dieses Blusenpaket kommt dann in das "Blusenfach", Gurt drüber, Fach wird geschlossen und nicht mehr angerührt. Socken und Kleinteile füllen die Sneaker aus. Flache, offene Schuhe kommen in einen leichten Schuhbeutel, damit sie die Kleidung nicht verschmutzen. Sweats und Shirts werden ordentlich aufeinander gelegt und möglichst platzsparend einsortiert. Hohlräume werden mit Sonnenbrillen-Cases, Gürtel und Accessoires gefühlt. Jeans werden aufgerollt. Soft-Daunen-Jacken werden in ihren Beuteln verstaut und wenn möglich noch in den Koffer gepresst. 

Kosmetik: 

Cremes und Lotions kaufe ich in Reisegrößen oder fülle sie um. Seit der 100 ml Regelung habe ich mich vom Beautycase auf Flugreisen verabschiedet. Das bedeutet leider richtig viel zusätzliches Gewicht im Koffer. 

Handgepäck: 

Meine Strandtasche aus Bast dient mir als stylisches Handgepäck, welches schon richtig schön nach Strand, Urlaub und guter Laune aussieht. Diese ist auch so groß, dass sogar noch Schuhe und last minute Must-Haves hineinpassen und unbedingt ein großer Loopschal. Sollte mein Koffer nämlich mal verschwinden (was zum Glück noch nie vorkam, toi toi toi, klopf auf Holz) habe ich dieses Multifunktionstuch als kleinen Retter dabei. Kleid, Rock, Shirt oder Stola, alles geht. Außerdem darf im Handgepäck nicht fehlen: ein Sweaty und eine leichte Daunenjacke, wenn es im Flieger wieder so kalt wird. Platz für ein Buch, welches ich mir immer am Flughafen kaufe, ist auch. 

Handtasche: 

Die beinhaltet nur die aller aller wichtigsten Dinge. Wie Geld, Handy, Dokumente und Kleinigkeiten an Kosmetik. Diese trage ich immer griffbereit am Körper und werden mit Adleraugen bewacht. 

Ihr Lieben! Ich habe es geschafft. Wir sind am Urlaubsort angekommen, alles fein. Koffer da, Wetter passt, Hotel fein. Jetzt wird entspannt. Ich halte euch auf dem Laufenden. 

Ganz liebe Grüße von Fuerteventura, eure Marion